Werden sie es schaffen? Am Sonntag, 23. Juni starten im Verkehrshaus in Luzern Uralt-Autos bis 1904, Töff bis 1924 und Velo bis 1914, kurz: Fahrzeuge aus der Frühzeit des individuellen Strassenverkehrs zu einer Fahrt von Luzern ins Pantheon bei Basel. Begleitet werden sie auch von historischen Pferdegespannen auf ausgewählten Abschnitten.
Mit knapp 10 PS, Bremsen nur an den Hinterrädern und Kühlern, die kaum mehr als einige Rohre mit Wasser gefüllt oder gar nur einige Rippen am Zylinder sind, fahren am 23. Juni weit über 100-jährige Motorfahrzeuge und historische Velos vom Luzerner Verkehrshaus über den Hauenstein nach Muttenz. Stephan Musfeld, Gründer und Betreiber des Automuseums Pantheon in Muttenz bei Basel und einer der Initianten, hat schon länger darüber nachgedacht, eine Variante der ältesten Autoveranstaltung der Welt, des «Veteran Car Run London to Brighton» in einer eigenen, sehr schweizerischen Form durchzuführen. Seine Variante heisst nun Luzern to Basel. Mit Automobilen aus einer Zeit, in der diese damals neue, eben erst erfundene Technik es knapp geschafft hat, das Auto selbst und die ihr vertrauenden Passagiere in gerader Ebene zu bewegen, ist das Erklimmen einer Passstrasse wie des Hauensteins eine Parforceleistung. Die maximale Steigung der Hauptstrasse 2 auf der Südrampe von Trimbach über den unteren Hauenstein in Richtung Norden beträgt 6.3 Prozent. Auf einer Distanz von 7.7 Kilometern werden 295 Höhenmeter überwunden und die Scheitelhöhe beträgt 691 Meter über Meer. Das hält allerdings Dani Geissmann, der Gastgeber am Statrpunkt, dem Verkehrshaus in Luzern und Steffi Musfeld nicht davon ab, der Veranstaltung mit gutem Mut entgegenzublicken. «Wir fahren am frühen Morgen los, da wird uns der grosse Verkehr noch kaum in die Quere kommen», ist sich der vielfache Teilnehmer des London-to-Brighton Runs, Steffi Musfeld sicher. Auf ausgewählten Teilstrecken sind sogar Pferdegespanne dabei, ihnen sind kurze, knackige Steigungen lieber als lange Bergauf-Passagen, wie uns Franz Knüsel versichert – Tierarzt, Kutschensammler in Rothenburg und Verantwortlicher für die «Pferdemobile» am Luzern to Basel Run. Auch den Velofahrern sind kürzere Steilstücke angenehmer, sie können jedoch bei Bedarf absteigen und den «Göppel» auch schieben, wie sie versichern. Für jene Automobile aber, die beim Anstieg der Hauptstrasse 2 ab Trimbach kapitulieren, ist ein Abschleppdienst mit Oldtimer-Traktoren vorgesehen. Bei den ältesten Autos ist mit Jahrgängen ab 1898 und Leistungen von 2 bis 3 PS ist damit zu rechnen, dass dafür Bedarf vorhanden sein wird.
Die Organisatoren sehen eine erste Rast in Dagmersellen und eine Verschnaufpause in Trimbach vor, damit sich Mensch und Maschine vor der Schlüsselstelle über den Jura nochmals stärken können. Einen weiteren Halt gibt es in Pratteln. Entlang der ganzen Route von Luzern nach Emmenbrücke, Sempach, Sursee, Zofingen, Olten, und besonders von Trimbach über der Hauenstein nach Läufelfingen, Sissach, Liestal, Pratteln zum Pantheon in Muttenz ist mit reichlich Spektakel für Zuschauerinnen und Zuschauer zu rechnen. Im Pantheon wartet auf die Helden ein feierlicher Empfang und es besteht die Möglichkeit für die Zuschauer, die Pionierfahrzeuge aus nächster Nähe zu betrachten.
Autos, Motorräder, Velos und Pferdefuhrwerke präsentieren sich am Samstag-Abend mitten in Luzern, auf dem Kapellplatz ab 15.30h. Die Veranstaltung, wie auch der sonntägliche Run, sind für Zuschauerinnen und Zuschauer kostenlos.
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