Inspiration Vom Naturzustand zum Gesellschaftszustand: Wie bildet man eine gute Gruppe

11. März 2025
Inspiration Vom Naturzustand zum Gesellschaftszustand: Wie bildet man eine gute Gruppe

Ist der Mensch nicht ein "Wolf für den Menschen", wie der Komödiendichter Plautus fast zwei Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung schrieb? Sicherlich verhält sich der Mensch manchmal auf seltsame und grausame Weise, die offensichtlich gegen den gesunden Menschenverstand und die Naturgesetze verstösst. Andererseits soll er auch zu Güte, Weisheit und einem Verständnisvermögen fähig sein, das über jenes der Tiere hinausgeht. Die Debatte darüber, ob der Mensch grundsätzlich gut oder verdorben ist (die Frage nach der Erbsünde), und folglich, ob das Leben in der Gesellschaft ihn verbessert oder im Gegenteil verdorben hat, hat jedoch zu allen Zeiten die Gemüter erregt.

Der englische Philosoph Thomas Hobbes (1588-1679) vertrat in seinem Werk Leviathan die Ansicht, dass der Mensch wie die Tiere eine "immerwährende Sorge um die Zukunft" habe. In seinem natürlichen Zustand würde er aus "Furcht vor Tod, Armut und jedem anderen Unglück" nach Macht streben. Er war der Meinung, dass eine autoritäre Gesellschaft organisiert werden müsse, um ihn auf Kurs zu halten: "Es ergibt sich klar, dass die Menschen während der Zeit, in der sie ohne eine allgemeine, sie alle im Zaum haltende Macht leben, sich in einem Zustand befinden, der Krieg genannt wird, und zwar in einem Krieg eines jeden gegen jeden (1)." Aber schon damals hatte der sehr brutale Kontakt der europäischen Siedler mit den "Wilden" Amerikas begonnen, den Gedanken einzugeben, dass nicht nur die damalige Gesellschaft nicht so zivilisiert war, wie man sie gerne darstellte, sondern dass die sogenannten "primitiven" Völker durchaus Werte und Verhaltenskodizes haben konnten, die durchaus Respekt verdienten.

Daraus entstand eine Vision des "guten Wilden", die den Gegenpol zu Hobbes bildete. Obwohl Jean-Jacques Rousseau diesen Begriff nicht verwendete, hatte er in seiner (1755 in Genf veröffentlichten) "Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen" erklärt, dass er sich den Menschen in seinem Naturzustand folgendermassen vorstellte: "Ich sehe ihn, wie er sich unter einer Eiche sättiget, aus der ersten Quelle seinen Durst stillet, und unter eben dem Baume sein Ruhebette findet, der ihm sein Mittagsmahl gereichet hat. Hiermit sind alle seine Bedürfnisse befriediget."

Würde man es dabei belassen, bliebe die Debatte theoretisch, da wir in einem "Gesellschaftszustand" leben, d. h. in einer stark organisierten und urbanisierten Umgebung. Die eigentliche Frage - speziell für diejenigen, die Verantwortung für ein Unternehmen oder einen Verein tragen würden - lautet daher: Wie organisiert man die Mitglieder seiner Gruppe so, dass man das Beste aus ihnen herausholt? Wenn die Gruppe nicht zu einem autoritären Gebilde degenerieren oder, im entgegengesetzten Extrem, gar im Chaos versinken soll, wie sollte dann der Sozialkontrakt aussehen, der den Einzelnen an seine Gruppe bindet?

Auf diese Frage hatte der amerikanische Philosoph L. Ron Hubbard (1911-1986) in seinem Essay "Eine Wahre Gruppe" eine Antwort gegeben, indem er gegenseitige Pflichten aufstellte:

"Jedes Mitglied der Gruppe hat das Recht, die äuβerste und höchste Ebene der Ideale, des Grundprinzips und der Ethik der Gruppe zu verlangen und darauf zu bestehen, dass diese aufrechterhalten werden. Eine wahre Gruppe schuldet ihren einzelnen Mitgliedern deren Auskommen und eine Chance für ihre zukünftigen Generationen." Er hatte insbesondere klargestellt, dass "die Verantwortung des Einzelnen für die Gruppe als ganze nicht geringer sein sollte als die Verantwortung der Gruppe für den Einzelnen".

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(1) https://www.joachimschmid.ch/docs/PAzHobbeThoLeviatha.pdf

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